Sophia Schwenninger spielt virtuos auf der Klaviatur figurativer Darstellung und abstrakter Form. Mit feiner Feder und zarten Linien, mit kraftvollem Pinselstrich und geheimnisvollen Farbfeldern verknüpft die Künstlerin figurative und abstrakte Elemente in spielerischer Leichtigkeit. 

Vor ihrem inneren Auge entstehen Landschaften, die auf Leinwand manifest werden: die Landschaft eines menschlichen Antlitzes, das Wesenhafte eines Tiers ebenso wie die Morgenstimmung einer Waldlichtung, die abendliche Atmosphäre eines Lavendelfelds oder die meditative Stille einer Seenlandschaft. Gestalt und Charakter ihrer Figuren verbinden sich mit den Wahrnehmungen der Betrachtenden – vielleicht Assoziationen im Werkzyklus „Pierrot“ an „Figurinen“ des Triadischen  Balletts des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer oder an fantasievolle venezianische Karnevals-kostümierungen. 

Ebenso charakteristisch für ihre Arbeit ist ein kenntnisreicher Umgang mit Materialien, die sensible Abstimmung von Farben und Formen und das Wissen um Entwicklungen und Veränderungen im Fertigungsprozess. Im Entstehungsvorgang einer Keramik wirken die Beschaffenheit des Ausgangs-materials, die Eigendynamik des Feuers und die Art der Glasur zusammen. Und nicht zuletzt mischt sich ins kreative Geschehen ungeahnt der Zufall, der die künstlerische Intention überraschend mitgestalten kann.   

Sophia Schwenninger verbindet in ihren Zeichnungen, Gemälden und Objekten das Konkrete mit dem Ungreifbaren, das Sichtbare mit dem Unsichtbaren. Ihre künstlerische Wanderung zwischen Figuration und Abstraktion öffnet und weitet Ideen- und Vorstellungsräume im Sinne eines Zwiegesprächs zwischen Bild und Betrachter. Ihre Landschaften bilden Brücken zwischen der inneren und der äußeren Welt des Menschen. So verbinden sie den Menschen mit sich selbst.